Alles, was vor Sybil Bergmans Linse kam, scheint mit einem Hauch von stählernem Glamour gefüllt zu sein.
Der 2010 verstorbene renommierte Fotograf hat das Leben, die Partys, die Mode, die Architektur und die jugendlichen Subkulturen Ost-Berlins auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges festgehalten. Ähnlich wie Zeitgenossen wie Nan Goldin oder Annie Leibovitz erntete Bergman mit sensiblem Blick und Sinn für Ironie Lob für ihre schwierigen und triumphalen Frauenporträts und ihre Visionen von ihrer Geburtsstadt. Umso wichtiger ist seine Perspektive nach der Wiedervereinigung, wenn die Erinnerungen an das Leben in der DDR ausgelöscht sind.
Bergmann dokumentierte die Veränderungen in und um die Stadt vor und nach dem Fall der Berliner Mauer 1989 und unterwanderte dabei den damals vorherrschenden Propagandastil. So hat Bergman in der Serie „Denkmal“ von 1975 bis 1986 die Entstehung und Aufstellung von Statuen von Karl Marx und Friedrich Engels durch das Kultusministerium der Deutschen Demokratischen Republik formal dokumentiert. Ob dies der Fall ist, ist aus heutiger Sicht schwer zu sagen. Sozialistische Symbole werden konstruiert oder demontiert. Stattdessen scheinen Bergmans Fotografien von der Flüchtigkeit politischer Ideen zu sprechen.
In der Berlinis Galerie zeigen mehr als 200 Werke, darunter 30 erstmals gezeigte Bilder, nicht nur die ausgelassenen Feste und Menschen Ost-Berlins, sondern auch die Reisen der Künstlerin nach New York, Moskau und Dakar. Diese letzteren Bilder sind besonders aussagekräftige und aufgeladene Bilder: Es war selten, dass Künstler außerhalb der DDR reisten. „Als sie mich zum ersten Mal nach Paris ließen, war ich 38“, sagte er später in Interviews. „Ich habe neun Monate dafür gekämpft, dann durfte ich gehen. Ohne Geld natürlich.“
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