April 29, 2024

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Die Geschäftsaussichten für Deutschland sind unerwartet schlecht

Die Geschäftsaussichten für Deutschland sind unerwartet schlecht

(Bloomberg) – Analysten zufolge verschlechterten sich die Geschäftserwartungen für Deutschland zum zweiten Monat, was den ohnehin schon schwierigen Start ins Jahr 2024 für Europas größte Volkswirtschaft noch verstärkte.

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Der Erwartungswert des Ifo-Instituts fiel im Januar auf 83,5 von revidiert 84,2 im Vormonat. Analysten hatten mit einem leichten Anstieg gerechnet. Auch der Index der aktuellen Lage sank.

„Die Unternehmen haben ihre aktuelle Lage völlig falsch eingeschätzt – ihre Erwartungen für die kommenden Monate sind erneut pessimistisch“, sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest in einer Erklärung. „Deutsche Wirtschaft steckt in der Rezession.“

Obwohl Deutschland im vergangenen Jahr zwei Quartale in Folge einen Rückgang erlebte, leidet es weiterhin unter der schwachen globalen Nachfrage und der Energiekrise. Das Land rechnet mit einer Erholung der Konsumausgaben, um seine Lage wieder in Schwung zu bringen, aber das ist noch nicht eingetreten, und die Aktivitätsdaten des privaten Sektors zeichneten am Mittwoch ein düsteres Bild.

Für 2024 rechnet die Bundesbank mit einer Rückkehr zum Wachstum – allerdings nur bei 0,4 %.

Die in den kommenden Monaten ausgehandelten Lohnabschlüsse werden darüber entscheiden, wie stark sich die privaten Konsumausgaben erholen. Die IG Metall, Deutschlands größte Gewerkschaft, sagte am Donnerstag, sie werde in der zweiten Hälfte der Tarifrunde für die Metall- und Elektrizitätsindustrie „konstruktiv und konfrontationsbereit“ sein.

Ein sechstägiger Streik der Lokführer hat das Land nun zum Stillstand gebracht. Sie lehnten das Angebot der Deutschen Bahn ab, die Löhne um bis zu 13 Prozent zu erhöhen und die Arbeitszeit ab 2026 auf 37 Stunden pro Woche zu reduzieren.

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Die Aussichten für Deutschland sind etwas optimistisch, da die Anleger im April Rückenwind in Form einer Zinssenkung durch die Europäische Zentralbank prognostizieren. Obwohl Beamte in Frankfurt gegen diesen Zeitplan vorgegangen sind, dürften sie die Politik in diesem Jahr dennoch lockern und sich auf den Juni als möglichen Ausgangspunkt einigen.

Die EZB wird ihre jüngste Entscheidung zu den Kreditkosten später am Donnerstag bekannt geben und den Einlagensatz zum dritten Mal in Folge bei 4 % belassen.

– Mit Unterstützung von Joel Rinneby, Christian Seidenburg, Jana Rando und Alexander Weber.

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